Vom Garten zum Paradies



In allen Weltreligionen wird der Garten Eden sehr unterschiedlich interpretiert. Er gilt als der Ort des Paradieses, des Ursprungs alles göttlichen Wirkens, eine entstandene perfekte Symbiose aus allen Elementen, welche die Schöpfung hervorgebracht hat. Eine Festlegung auf eine bestimmte geografische Lage wird immer wieder aus den alten Schriften und Überlieferungen versucht. Allerdings nicht bei allen Religionen. Das Judentum etwa spricht sich gegen eine örtliche Verankerung aus, um den Auswirkungen der Götzenanbetung und Pilgerei entgegen zu wirken. Durch die Beschreibung der vier Flüsse, welche den Garten Eden durchfließen, gibt es viele Theorien, wo sich das ursprünglichste fruchtbare Land wirklich befunden haben soll.

Strittig ist auch, welchen Zweck die ersten Menschen im Paradies, Adam und Eva, erfüllen sollten. Einige Interpretationen sagen den Göttern die Erschaffung von „Gärtnern“ nach, also sollten die Menschen das Paradies für die Götter „in Ordnung“ halten. Andere Meinungen besagen, dass der Garten Eden eigens für die Menschen geschaffen wurde, um deren Entwicklung und Verantwortung auf die Probe zu stellen. So ist die „Vertreibung aus dem Paradies“ auch ein sehr unterschiedlich gedeuteter Tathergang. Einige Religionen sehen einfach die Flucht vor der eingetretenen Unfruchtbarkeit des paradiesischen Ortes. Belegt wird diese Hypothese durch den Nachweis von extremen klimatischen Veränderungen in dem Bereich einzelner Lokalisierungen des Garten Eden. Andere sehen im Verzehr der Frucht der Erkenntnis die eigentliche Bewusstseinswerdung der Menschen an sich. Der Interpretationsspielraum dazwischen ist sehr weitläufig.

Dies soll aber an dieser Stelle für die begriffliche Einordnung des Garten Eden genügen. Nun soll man nicht etwa erwarten, dass diese Webseite mit dem Titel „zumgarteneden.de“ der Wegweiser ins Paradies sein möchte. Dieses Ansinnen würden viele Religionsanhänger ohnehin als eine Art Blasphemie registrieren. Deshalb nehmen wir hier von einem „göttlichen Auftrag“ weiten Abstand und konzentrieren uns auf die Begrifflichkeit des Gartens. Denn eines hat der paradiesische Ursprung bis heute an alle Gärten dieser Welt überliefert - den Ort der Fruchtbarkeit, der Besinnung und der Selbstfindung. Dieses Ideal in seinem ganz persönlichen Garten zu erreichen, ist allerdings gar nicht so einfach.

Wasser spielt eine wichtige Rolle, nicht nur bei den vier Flüssen des Garten Eden. Ein Garten ohne Wasser ist eine ziemliche Herausforderung. Der Gartenteich als Wasserreservoir und zentrale Biotopprägung ist für viele Gärtner schon ein gutes Stück in Richtung Ideal. Doch dabei gibt es einige Unwägbarkeiten zu beachten. Gartenteiche sind nicht einfach Pfützen im Boden. Beim nutzbringenden Anlegen einer solchen Wasserfläche gibt es vom Aufbau über den Schutz und die Reinigung bis zur Bepflanzung sehr viele Dinge zu beachten. Denn schließlich soll der Gartenteich ja letztlich nicht zum Grund der Vertreibung aus unserem eigenen kleinen Paradies werden...

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